Kollegiale Beratung

Das Format der Kollegialen Beratung ermöglicht eine Peer-Beratung, bei der unterschiedliche Anliegen in wechselnden Rollen nach einem festen Ablaufschema beraten werden. So lernen alle Teilnehmenden aus den Erfahrungen und Perspektiven der anderen Gruppenmitglieder.

Mitarbeiter*innen an Universitäten sehen sich mit unterschiedlichen Fragestellungen konfrontiert. Das kann die Qualifikationsarbeit, den Umgang mit Studierenden sowie Fragen von Vereinbarkeit von Beruf und Karriere betreffen. Zugleich sind sie Mitglieder eines beruflichen Teams und müssen hier Rollen aushandeln, Positionen überdenken und Entscheidungen treffen. So entstehen manchmal Konflikte oder Situationen, denen man sich nicht gewachsen fühlt oder die man im Nachhinein gerne nochmal reflektieren würde.

Ziel des Kollegialen Beratungsprozesses ist es, Lösungen für berufliche Praxisprobleme zu entwickeln und die eigene berufliche Tätigkeit und Berufsrolle zu reflektieren. Hierbei qualifizieren sich die Teilnehmenden weiter durch den Ausbau praktischer Beratungskompetenzen.

Die Gruppe

Die Rollen wechseln innerhalb der Gruppe zwischen den einzelnen Gruppentreffen, so dass die Beratungsbeziehung umkehrbar ist. So kann jede*r beraten und sich beraten lassen. Anders als beim Coaching oder einer Einzelberatung gibt es keine*n professionelle*n Berater*in, alle begegnen sich auf der gleichen Ebene.

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Die Zahlen 1, 2, 3 in weißer Schrift auf rotem Grund
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Der Prozess

Jeder Kollegiale Beratungsprozess folgt festen Regeln und einem strukturierten Ablauf – das unterscheidet das Format beispielsweise von einem kollegialen Austausch in der Kaffeepause. Die Struktur hilft der Gruppe beim Thema zu bleiben und zielgerichtet der ratsuchenden Person alternative Lösungen für ihre Schlüsselfrage aufzuzeigen. In regelmäßigen Treffen können so immer wieder neue Themen beraten werden.

Die Gruppenzusammensetzung

Um eine Kollegiale Beratungsgruppe zu gründen, müssen Sie noch keine feste Gruppe sein. Bei Interesse wenden Sie sich an das Gleichstellungsbüro. Ablauf der Kollegialen Beratung und unterschiedliche Methoden werden den Teilnehmer*innen im Auftaktworkshop vermittelt. Die Gruppe wird inhaltlich und organisatorisch in den ersten Treffen von der Workshopleitung begleitet, Ziel ist es dann, eine eigenständige Beratungsgruppe zu werden.

Zielgruppen

Je nach Arbeitsumfeld und Aufgabenbereich unterscheiden sich die Fragestellungen und Probleme. Damit die Gruppenmitglieder sich zielgerichtet gegenseitig beraten können, ist es meist sinnvoll, wenn es strukturelle Ähnlichkeiten und Überschneidungen in den Arbeitsprozessen gibt. Daher bieten wir für unterschiedliche Zielgruppen die Einrichtung von Kollegialen Beratungsgruppen an.

Mitarbeiterinnen in Technik und Verwaltung

Gerade die Mitarbeiterinnen in Technik und Verwaltung halten den organisatorischen Betrieb einer Universität aufrecht, ihreTätigkeiten werden aber oft übersehen und nicht angemessen bewertet.

Die Kollegiale Beratungsgruppe kann dabei helfen, Ideen und Vorschläge zu erarbeiten, wie Sie z.B. die eigene Rolle in einem Team von Wissenschaftler*innen gestalten können oder wie Sie in Ihrer Verwaltungseinheit mit Konflikten umgehen können.

Nachwuchwissenschaftlerinnen

Nachwuchswissenschaftlerinnen an Universitäten sehen sich mit unterschiedlichen Anforderungen konfrontiert: Studienarbeiten müssen korrigiert werden, der Antrag zur Förderung eines Forschungsvorhabens muss eingereicht werden oder die Dissertationsbetreuung hat um einen Entwurf des Methodenkapitels gebeten. 

Fragen wie das Verhandeln von Fristen oder Aufgaben oder Konflikte mit Kolleg*innen, Vorgesetzten oder Studierenden können hier gemeinsam erörtert und Handlungsoptionen erarbeitet werden.

Personen mit Care-Aufgaben

Mitglieder der Universität mit Care-Verantwortung finden sich häufig in einem belasteten Spannungsfeld wieder. Einerseits benötigen die Care-Aufgaben Zeit, andererseits bleiben die beruflichen Anforderungen hoch und es werden Abstriche bei der eigenen Freizeit und Erholung gemacht.

Die Gruppe kann hier bei der Frage unterstützen, wie Freiräume geschaffen werden können oder sich Care-Aufgaben im Arbeitsumfeld thematisieren lassen, ohne z.B. die eigene Belastbarkeit thematisieren zu müssen.
Für alle Geschlechter geöffnet.


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Dr. Martina Pottek


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