Intersektionalität

Forschungsperspektive Intersektionalität

Intersektionalität als Analyseperspektive der Wechselbeziehungen sozialer Kategorien bzw. Machtverhältnisse lässt sich historisch im Black Feminism verorten. Bereits 1851 verwies Sojourner Truth mit ihrer Rede "Ain't I a Woman?" in Akron/Ohio auf die Überlagerung von Gender und race. Das Paradigma der Intersektionalität erfuhr international Konjunktur, als der Begriff von Kimberlé Crenshaw verwendet wurde, um Überschneidungen verschiedener Differenzlinien anhand der Metapher der Straßenkreuzung (1989) zu erläutern. Hierbei geht es darum, spezifische Diskriminierungserfahrungen sichtbar zu machen, die bei einer isolierten Betrachtung von Geschlecht oder race nicht erfasst werden können. Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus oder Klassismus wirken aber nicht einfach additiv, sondern können zu eigenständigen Diskriminierungsformen führen. Mittlerweile ist das Konzept theoretisch weiter ausgelotet und nicht allein auf die Trias von race, Klasse und Geschlecht begrenzt, sondern wurde um Überlagerungen weiterer Differenzlinien, wie etwa Behinderung oder sexuelle Orientierung erweitert.

Crenshaw Intersectionality
© ZGB
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Pexels Rodnae

Intersektionale Gleichstellungsarbeit

Für die Gleichstellungsarbeit bedeutet eine intersektionale Perspektive, dass mehrere Merkmale zugleich für eine Benachteiligung oder Diskriminierung wirksam werden und sich überlagern können. Da Geschlecht nicht isoliert betrachtet werden kann, gilt es, für die unterschiedlichen Differenzlinien sensibel zu sein und deren spezifische Überlagerungen wahrzunehmen und im Diskriminierungsfall kritisch zu prüfen.


Weitere Informationen

Die hier verlinkten Seiten bieten Informationen zum Paradigma der Intersektionalität. Das Portal Intersektionalität bietet Forscher*innen und Praktiker*innen, welche sich positiv auf das Paradigma Intersektionalität/Interdependenzen beziehen, eine virtuelle Plattform. Es dient damit der Information, Kooperation und Vernetzung sowie der vitalen Weiterentwicklung in Forschung, Lehre und Praxis.

Das Gunda-Werner-Institut für Feminismus informiert über seine intersektionale Arbeit und erläutert, was dies in der Praxis bedeutet.

Die Bundeszentrale für politische Bildung führt in das Konzept der Intersektionalität ein und diskutierte Probleme, die mit dem Ansatz verbunden sein können.

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