Indizes zur Messung der Gleichstellung

Mit dem Glasdeckenindex können potentielle Hindernisse bemessen werden, mit denen Frauen vor dem Aufstieg in die höchsten Positionen konfrontiert sind.

Der Glasdeckenindex (GCI)

Der Glasdeckenindex (auf Englisch Glass Ceiling Index, abgekürzt GCI) misst allgemein das Ausmaß der potentiellen Barrieren für Frauen auf dem Weg zu Spitzenpositionen. Der GCI vergleicht hier den Frauenanteil beim promovierten wissenschaftlichen Personal der Universität bzw. einer Fakultät mit dem Frauenanteil auf der Ebene der Lebenszeit-Professuren (W2/C3 & W3/C4).

Der Wert 1 bedeutet, dass es keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern im Vorwärtskommen in der Karriere gibt. Ein Wert unter 1 zeigt eine Unterrepräsentanz von Männern an, wohingegen ein Wert über 1 auf eine Unterrepräsentanz von Frauen hinweist. Das heißt: Je höher der Wert des GCI über 1, desto stärker ist die gläserne Decke für Frauen.

(hierzu: She figures 202122)

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© Darstellung Gleichstellungsbüro
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© Darstellung Gleichstellungsbüro

Der GCI an der Universität Bonn

Im Jahr 2019 lag der Glasdeckenindex an der Universität Bonn bei 2,13. Ein nahezu unverändertes Bild zeigt sich im Jahr 2020 mit einem Wert von 2,18. Dieser Wert ergibt sich aus einem Frauenanteil beim promovierten wissenschaftlichen Personal von 43,7 % und einem Professorinnenanteil (W2 & W3) von 20,1 %.

Die dicksten gläsernen Decken finden sich 2020 an der Medizinischen Fakultät und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät. Trotz unterschiedlicher (W2-&W3-)Professorinnenanteile beider Fakultäten (Medizin 20,2 %; R. u. S. 9,3 %) ist der Anteil der promovierten Wissenschaftlerinnen im Verhältnis mehr als doppelt so hoch (Medizin 50,0 %; R. u. S. 20,7%).

Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät erreicht im Jahr 2020 den niedrigsten GCI mit einem Wert von 1,68. Dies mag zunächst verwundern, da der Professorinnenanteil (W2 & W3) an dieser Fakultät mit 18,4 % zu den niedrigsten der Universität zählt. Da jedoch auch der Anteil der Wissenschaftlerinnen mit 30,9 % verhältnismäßig niedrig ausfällt, scheint die gläserne Decke an dieser Fakultät verhältnismäßig weniger dick zu sein.

Demnach verdeutlicht die Fakultät, dass der Glasdeckenindex lediglich die Proportionen der beobachteten Parameter des wissenschaftlichen Personals und der Professuren abbildet, jedoch keine generelle Interpretation der Repräsentation von Wissenschaftlerinnen zulässt.

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